Nachdem ich gestern während eines Gesprächs doch irgendwie angetriggert war (früher haben mich ICQ-Gespräche was mein Seelenleben anging nicht mal sonderlich tangiert )
Das Ende vom Lied:
Nach zwei Monaten und einer Woche bin ich rückfällig geworden und habe mir doch eine Rasierklinge gekrallt und an mir herumgeschnitten.
Und bevor ihr mir jetzt kommt mit einem "Du hättest doch bei mir anrufen können" ... Ich habe immer irgendwie ein schlechtes Gewissen wenn ich Leute anrufe von denen ich der Meinung bin das sie schlafen, auch wenn ich es angeboten bekomme ... Das Problem:
Zu meinen eigentlichen Minderwertigkeitsgefühlen und dem ganzen Klimborium an Komplexen das ich schon seit einiger Zeit mit mir herumschleppe ist jetzt ein Gefühl von wahnsinniger Entäuschung vorhanden, gepaart mit Selbstzweifeln und vor allem Selbsthass.
Und vor allem Angst davor, andere Menschen entäuscht zu haben indem ich meiner Schwäche nachgegeben habe... Und durch das Nachgeben heute Nacht ist der Druck wieder da, die "schnelle Problemlösung", das "Allheilmittel" für Gefühlsverknotungen im Bauch die ich nicht selbst lösen kann. Und die dann ab und an Menschen betreffen, die ich nicht direkt darauf ansprechen will, oder am liebsten gar nicht ansprechen möchte.
So far: Zwei Monate durchhalten und an mir arbeiten im Prinzip nur für die Katz ... Ich hasse sowas ...
A mathematican is a blind man in a dark room looking for a black cat which isn\'t there
Würde jetzt nicht sagen, dass die zwei Monate für die Katz waren. Ich würde es eher als ein Schritt in die bessere Richtung betrachten. Wenn du zwei Monate schaffst, dann bestimmt auch drei oder vier.
In Antwort auf:Wenn du zwei Monate schaffst, dann bestimmt auch drei oder vier.
es gab mal eine Zeit in der habe ich ein halbes Jahr nicht an mir herumgeschnitten und dann auf einmal jeden Tag wieder. Und das ist jetzt gut zwei Jahre her.
Zwei Monate durchzuhalten ist depremierend für mich, weil es mir aufzeigt das ich es nicht schaffe wieder bei dem halben Jahr von damals anzuknüpfen.
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hm, ich sach ma so... da du ein empathievoler mensch bist, dem die armen rasierklingen so leid taten, und da du ja nun nicht arg so stark behaart bist, ist das mit der präzision ein wenig ausgeartet. was das gute daran war: das blut floss nur so in strömen durch das zimmer bis hin zur küche und durchs wohnzimmer und die nachbarn guckten schon so komisch, als da was den balkon runter getropft ist. weil das so eine klebrige schmiererei war, bist du endlich mal dazu gekommen, den boden der gesamten wohnung zu wischen. außerdem war dein roter lippenstift alle, und so konntest du dein gesicht einfach mal in die leibeigene schminke tunken .
so.
*nutellaschnittchenschmier* mir hat mal einer gesagt, ich könne jede situation ins lächerliche ziehen.
was das ernste betrifft: da schließe ich mich dem herren vor uns an. guten abend *nocheinpaarnutellaschnittchenmach*
@luna kannst du und im moment bin ich ziemlich dankbar dafür
@Arrgh ja, aber mit der Zeit ist es einfach nur noch zermürbend zu sehen, wie jedes bisschen Anstrengung immer wieder für nichts und wieder nichts war, ausser der Erfahrung, dass es ja doch "irgendwie" geht ohne die Selbstverletzung ... aber aufbauend ist es nicht ... und motivierend schon gleich dreimal nicht ... Solche Rückschläge machen nur unnötig müde, depressiv und verbittert-zynisch ... und in solchen Momenten verletze ich dann die Menschen, die mir wichtig sind ...
DAS ist eigentlich mein Hauptproblem, schätze ich ...
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Die Menschen, die dir wichtig sind, verstehen das, nehme ich an. Würden sies nicht, wären sie kaum mit dir befreundet. Bitte... gib nicht auf, trotz der Rückschläge. Es ist ein harter Weg, aber alles, was im Leben wirklich von Wert ist, muss man sich erarbeiten. (Auch wenn das wohl kaum deine Bersorgnis lindert oder auch nur berührt hat - ich wollte es anmerken.)
Der Weg der Erkenntnis ist ein steiniger Pfad. Denn man muss jeden Schritt tausend Mal tun, ehe man ihn verinnerlicht hat.