Frage aus dem Weltenbastlerforum:
Ist es okay Musik von Bands zu hören, die politisch zweifelhaft eingestellt sind? Ist es moralisch vertretbar, diese Bands sozusagen finanziell zu unterstützen, indem man ihre Platten kauft?
Wie haltet ihr es mit der Toleranz gegenüber Bands die z.B. Pro-Bush sind, oder mit Bands die eine Vergangenheit haben wie die Onkelz?
Meine Meinung:
Grundlegend versuche ich mich von politischer Musik fernzuhalten. Das Gleiche gilt auch für die meisten deutsch singenden Bands, da ich da immer einen gewissen merkwürdigen Beigeschmack empfinde. So z.B. distanziere ich mich komplett von Onkelz und Konsorten, egal ob sie nun eine dubiose Vergangenheit haben oder net. Ausnahmen, was deutsche Musik betrifft sind Rammstein, Eisregen, Riger (obwohl mir da die Texte manchmal auch dubios rüberkommen, aber die Musik is geil), Schandmaul und Konsorten.
Ich bin nicht unbedingt der große Politikanhänger oder -fan und ich finde auch, dass einer nur wenig erreichen kann. Trotzdem gehe ich wählen, auch wenn ich immer den bitteren Geschmack im Mund habe, dass es eigentlich nix bringt, denn egal wer an die Macht kommt, tut nur das, was für sich richtig findet und scheißt aufs Volk. Meine Meinung.
Zu Pro- und Contra-Bush-Bands: Ich finde, dass es, egal ob nun Für oder gegen den Idioten zu singen egal wie eine politische Brandmarkung ist. Amerika ist ein Land der Extreme. Entweder man ist dafür oder dagegen. Was dazwischen gibt es nicht. Ich finde es nicht so toll, wenn sich Bands politisch zu sehr brandmarken und vielleicht sogar (im Wahlkampf) Werbung machen. Das spricht nur für das Kapitaldenken und verrät das eigentliche Ideal: ein Künstler zu sein.
Wenn schon Bands mit politschen Neigungen, dann welche, die gegen die gesamte Gesellschaft wettern. So fände ich es z.B. sehr gut, wenn mehr Erwachsene Bands wie Korn, Slipknot oder Papa Roach hören würden und mal dabei auch auf die Texte achten würden. Denn das, was da gesungen wird, spricht für die Jugend unserer Gesellschaft und der geht es nicht besonders rosig.
Mein Fazit zu dem Ganzen: Musik als Propagandamittel einzusetzen funzt ganz gut - zu gut. Leider. Und die Musik, die wirklich eine Message besitzt, die zum Nachdenken anregt, wird entweder nicht ernst genommen oder als Staatsfeind Nr. 1 behandelt (z.B. System of a Down, die ja eine Contra-Bush-Demo mitorganisiert haben).
Ich persönlich versuche mich vor dieser erdrückenden, suizidal-depressiven Realität (wie ich unsere Gesellschaftsform zu beschreiben pflege) durch unpolitische Musik etwas abzukapseln. Deswegen höre ich Bands wie ManOwaR (die vielleicht etwas Pro-Bush sein könnten, da sie recht patriotisch eingestellt sind, aber ich glaube es nicht so recht), Dimmu Borgir (eher unpolitisch, mehr apokalyptisch), Cradle of Filth (auch net die Politiker...), Nightwish (Contra-Bush, wie sie auf ihrer letzten Tour bewiesen haben) und Co. Wichtig für mich ist, dass die Musik gut ist. Musik sollte Kunst bleiben und keine Form der Politik werden. Danke.
Viel Spaß beim Diskutieren!
Gestern standen wir noch am Rande des Abgrunds. Heute sind wir aber schon einen ganzen Schritt weiter...
- Zitat einer SIEMENS-Scheißhaus-Wand